Parabolspiegel


Wie das Wort Parabolspiegel schon vermuten lässt, hat es etwas mit einer Parabel zu tun. Parabeln haben die Eigenschaft, parallel einfallendes Licht in einem fixen Fokuspunkt zu bündeln (mehr dazu). Eine Parabel der Form y=a·x² hat ihren Fokuspunkt bei y= 1 / (4·AF) · x². Soll der Fokus also 100cm vom Scheitel der Parabel entfernt liegen, lautet die Gleichung der Prabel y= 1/400cm · x².


Recherche
Solargrills gibt es bereits zu kaufen. Besonders gut gefällt mir der hier im Video (Quelle: www.sungrill.ch). Laut Hersteller kocht 1L Wasser in 7min, und das in Zürich (Schweiz). Das klingt Super, aber 200-300€ ist für mich viel zu teuer. So einen Grill will ich mir selber bauen. Für ganz wenig Geld.

So baue ich meinen eigenen Solarkocher 

Materialien
Schablone und Gestell 
Zunächst bastel ich mir eine Papierschablone, auf der ich mir die Parabel y= 1/400cm · x² aufzeichne. Mithilfe dieser Wertetabelle klappt das super. Diese Schablone übertrage ich auf eine 0,5cm dicke Holzplatte (im Bild rot). Das wird später das Gestell, auf das  meiner Spiegelplatte aufliegen wird.

Plexiglasplatte
Nur was nimmt am besten als Spiegel. Er soll ja flexibel sein. Ich kaufe dafür im Baumarkt zwei 4mm starke Plexiglas Kunststoffplatten mit den Maßen 150x50cm für je 15€. Sie sind flexibel und stabil, aber durchsichtig.

Spiegelfolie
Darum kaufe ich im Internet zwei Rollen Spiegelfolie für je 5€. Um die Spiegelfolie faltenfrei auf die Plexiglasplatte zu bekommen, sprühe ich sie mit Glasreiniger oder Spülmittelwasser ein. Damit kann ich die Folie nochmal abnehmen, wenn sich Falten bilden. Mit einem Rakel kehre ich das Wasser unter der Folie raus. Nach einem Tag Trocknungszeit klebt sie bombenfest.

Mit einer Fläche von 2x 150x50cm erhalte ich eine Spiegelfläche von 1,5m². Die Sonne strahlt im Sommer in Deutschland mit gut 1000 W/m² ein. Das bedeutet, mein Solargrill "erntet" 1500 Watt Sonnenlicht und bündelt es in einer dünnen Fokuslinie, die 50cm breit ist. Dort ist es schon so warm, dass man seine Hand nicht länger als 5Sekunden in diese Linie halten will.

Ständer

Damit der Grill später gut steht, bekommt er einen Ständer aus (teuren) Aluminiumrohren, die auf einen geschweißten Stahlhalter gesteckt werden. Für die 6m Stange aus Alu (20x20x2mm) musste ich 30€ bezahlen, die Stahlrohre haben 5€ gekostet. Oben werden nun je ein Loch für je eine Schraube gebohrt. Die Schrauben halten später das Gestell mit der Spiegelplatte.

Grillpfanne
Ich habe noch eine alte viereckige Pfanne übrig. Diese lässt sich glücklicherweiße auf meinen Ständer stecken. Zudem ist sie am Unterboden schwarz. Und das merkt man. Der Pfannenboden wird so schnell so heiß, dass man sich sofort die Finger verbrennt. Ohne Topflappen geht hier garnichts.
Man kann Problemlos wie hier gezeigt Fleischküchler (oder Hamburger) braten. Das ganze funktioniert ungefähr so gut, als würde man auf einem Herd kochen, der auf Stufe 5 von 10 steht.

Nachteile
Die Sonne wandert, und zwar so schnell, dass man alle 20min. den Solarkocher mitdrehen muss. Mein Ständer lässt sich im Gras nicht besonders gut drehen.
Viel schlimmer ist die Tatsache, dass mein Parabelbogen so groß ist, dass er für eine tiefstehende Sonne am Abend nicht eingestellt werden kann, da er bereits am Boden aufliegt. Wenn die Sonne also ganz flach einfällt, müssten die Spiegel so gedreht werden, dass sie von der Seite wie ein "C" aussehen. Das ist nicht möglich.
Außerdem habe ich keinen Deckel für meine Grillpfanne. Heißes Fett spritzt auf die Spiegel.

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